Dejan Mihajlović
Wo ist der politische Hebel zu einer zeitgemäßen Prüfungskultur?
Wer damit beginnt, sich mit dem notwendigen Wandel der Prüfungskultur zu beschäftigen, gelangt irgendwann immer zum Punkt, dass es einen politischen Hebel benötigt, um strukturelle Veränderungen zu erreichen. Wie könnte so ein politischer Hebel aussehen? Welche Maßnahmen würden und Personen könnten so einen Hebel begünstigen oder umlegen? In dieser Session möchte ich mit allen Interessierten und ihren unterschiedlichen Expertisen und Perspektiven gemeinsam Ideen sammeln, nach Ansätzen suchen und an Strategien feilen.
Ich bin einer der Vertreter:innen des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur und bin stark daran interessiert, dass für die Ideen und Visionen in der Praxis auch möglichst zeitnah ein politischer Rahmen geschaffen wird.
Quelle Bild: https://unsplash.com/photos/klidkegqfoo?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditShareLink
Um was ging es in dieser Session?
💬 Wo ist der politische Hebel zu einer zeitgemäßen Prüfungskultur?
Kontext: Wer damit beginnt, sich mit dem notwendigen Wandel der Prüfungskultur zu beschäftigen, gelangt irgendwann immer zum Punkt, dass es einen politischen Hebel benötigt, um strukturelle Veränderungen zu erreichen. Wie könnte so ein politischer Hebel aussehen? Welche Maßnahmen würden und könnten so einen Hebel begünstigen oder umlegen? Indieser Session möchte ich mit allen Interessierten und ihren unterschiedlichen Expertisen und Perspektiven gemeinsam Ideen sammeln, nach Ansätzen suchen und an Strategien feilen.
🕯Impulse/Probleme/Erfahrungen🔦
- Ausloten von Grauzonen innerhalb vorhandener rechtlicher Rahmen
- Gesellschaftliche Akzeptanz der neuen Wege vorbereiten
- insbesondere bei Eltern (= Wähler*innen)
- German Zero als Vorbild für nicht nur juristische Auseinandersetzungen
- Es gibt nicht die eine Partei, die sich an die Grundkonzeption, an den großen Wurf wagt
- Es gibt immer noch sehr viele Lehrer*innen, die an der ihnen vertrauten, alten Struktur hängen und sich nicht auf Neues einlassen wollen.
🤔 Wesentliche Fragen
- Wer sind die Entscheider? Wer liefert den rechtlichen Rahmen, dass Prüfungen verändert werden können?
- Das ist die Legislative: Politisch gewählte Vertreter:innen entscheiden über neue Gesetzesinitiativen
- Wir müssen an das Dilemma summative vs. formative Leistungsbeurteilung
- Was ist ein nächste Hebel? Was ist ein nächter
💡Ideen/Ansätze
- LK-Fortbildungen, juristisch abgesichert „Das darfst Du tatsächlich in der Schule machen!“
- KMK-Strategie-Ergänzung im eigenen Land umsetzen, politisch aktiv werden
- Gute und funktionierende Geschichten (von Umsetzungen) öffentlich machen und erzählen: Konkrete Geschichten erzählen! Zeigen, wie Lernen und Motivation gelingen kann!
- Am Grundkonzept Schule wackeln, sonst ändert sich nichts Grundlegendes, ehrlich auf das Jetzt blicken
- a la #WirWerdenLaut unsere Ideen über die SMV, Schülersprecha in die Breite der „Betroffenen“ bringen; wir diskutieren zwar in guter Absicht, aber ehrlich gesagt dennoch über die Köpfe der Schüla hinweg! sollten die Schüla mit ins Boot holen!!
- Bündnisse eingehen, um einen stärkeren Impact zu erreichen
- die Diskussionen in die gesamtgesellschaftliche Debatte tragen (und nicht nur in Lehrer:innen-/Bildungskreisen führen)
- Macht politischen Druck in Euren Lehrkräfte- oder sonstigen Verbänden, dass die KMK-Ergänzung in Eurem Land umgesetzt wird.
- Druck aus der Basis (SuS, Eltern), die Leidensdruck haben (SuS: Zunahme an pädagogischen Gutachten, psychischen Beeinträchtigungen, Eltern: froh, wenn Schule vorbei ist, Lehrkräfte: Mangel, Burn-out), auf Grundlage von Visionen/guten Erzählungen/Popkultur (Filme, wie ,Rhythm is it‘) mit dem Ziel Schule so gestalten, dass sie den Menschen gerecht wird
- Es gibt die Ebene der Lehrenden, auf der viel diskutiert und probliert wird. Hier müssendie. Lehrenden noch mutiger sein, um Grauzonen auszunutzen, um andere Formen der Leistungsüberürfung umzusetzen. Es gibt aber auch die Ebene der Politik, wo endlich die Forderung „Schule ohne Noten“ ausgesprochen werden muss.
- Die Noten implizieren eine bestimmte Form von Lernen. Wenn wir eine neue Lernkultur wollen, müssen wi
- Äußerungen von Iris Beutel auf den Seiten der Deutschen Schulakademie) Norbert Hillebrecht
- Ein „politischer Hebel“ ist sicherlich das KMK Papier „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ vom 09.12.2021. Hier wird gefordert, dass sich die Prüfungsformate deutlich verändern. Link: https://spark.adobe.com/page/7ArUvT70hU0KN/#die-erg%C3%A4nzung-zur-strategie-der-kultusministerkonferenz-%E2%80%9Ebildung-in-der-digitalen-welt%E2%80%9C-beschluss-der-kultusministerkonferenz-vom-09122021
- Das Kultusministerium in Hessen möchte auf dieses Papier allerdings eher nicht angesprochen werden.
- Ideen von einem Schulbuchverlag für neue Assessments: https://www.cornelsen.de/empfehlungen/diagnose
- Mit anderen Schulen im Ort vernetzen und dadurch Wirkkraft bekommen (es gibt an vielen Orten einen Veränderungsdruck, da die Schulen so nicht mehr funktionieren, Bsp. Freiburg Stadtteilschulen)
- mehr Austausch zwischen den Bundesländern und international und das nicht nur auf Ministerebene
- Bündnis von jungen Menschen, Unternehmen u.a.
- Jursit:innen finden, die Gesetzestexte vorformulieren, die die Politik übernehmen kann
- Bündnisse mit jungen Menschen und von ihnen lernen, wie sie ihre Bewegungen starten und führen
- schon in der Lehrer*innenbildung anfangen, es muss erlebt werden, dass es ohne Noten mit fundierter Rückmeldung auch geht, Kompetenzen zu erwerben
- Mehr Koordination und Vernetzung (vgl. Friday for Future, #wirwerdenlaut)
- Durch Engagement in den Verbänden dafür sorgen, dass unsere Stimmer lauter wird
- #WirWerdenLaut morgen So., 6.2., 20 Uhr gibt es einen TwitterSpace mit den SuS, Marina Weisband, Jan Böhmermann und Rezo
- Durch Influencer die Themen in die Öffentlichkeit tragen
- 🚩 Ziele – Visionen 🔭
- einen gesetzlichen Rahmen schaffen, in dem eine zeitgemäße Prüfungskultur möglich ist
- Kinder werden soweit es geht gefördert und beim Lernen begleitet, das bedeutet auch einen Rollenwechsel vieler Lehrer*innen, macht Inklusion tatsächlich wahr und lässt Zeit und Raum für kreative neue und individuelleLernformate, Zugangsmöglichkeit zu weiterführenden Wegen (Sekundarstufe 2, FAchhochschule, Uni, Beruf) über Eingangstests zu Kompetenzvoraussetzungen. Dazu gehört eine neue Fehlerkultur, die gibt es in der Industrie und Wissenschaft schon lange (Fehler sind wichtige Hinweise und höchst relevante Lernchancen), in Ministerien und im Bildungssystem eher nicht.
- Das KMK-Ergänzungspapier vom Dezember 2021 –> ist historisch, (viel) mehr kann auf KMK-Ebene nicht vorgelegt werden –> was es nun bedarf, ist die fachliche Arbeit auf Basis dieser Grundsätze
- d. h. das Institut für Prüfungskultur könnte alle Landesinstitute einladen an etwaigen überfachlichen und fachlichen Arbeitsgruppen zu arbeiten
- auf eine Konstituierung von bundeslandübergreifenden Arbeitsgruppen zu warten, dauert zu lang
- Aufgabenkultur (Bottom-up) wird nicht reichen; Aufgaben- und Schulkultur ändert sich auch durch die Veränderungen der Prüfungskultur
- ZUSAMMENFASSUNG: WIR MÜSSEN DIE LANDESINSTITUTE RAN!
- 💻 Links – Literaturhinweise 📚
- Böll-Brief: Neue Lernkultur für alle Schulen! Impulse für ein zukunftsfähiges Bildungswesen https://www.boell.de/sites/default/files/2021-08/bo%23776ll.brief_TG16_Neue_Lernkultur_fu%23204%23136r_al_le_Schulen%2333.pdf?dimension1=division_bw
- KMK Papier „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ vom 09.12.2021. Link: https://spark.adobe.com/page/7ArUvT70hU0KN/#die-erg%C3%A4nzung-zur-strategie-der-kultusministerkonferenz-%E2%80%9Ebildung-in-der-digitalen-welt%E2%80%9C-beschluss-der-kultusministerkonferenz-vom-09122021r die Noten abschaffen (siehe auch die
- kann evtl. eine Aufstellung mit Positivbsp., Blogs, Videos, Bücher & Podcasts als Infomaterial und Wissensquell für eine Verbreitung in die Gesellschaft bzw. für einen Transfer ins Kollegium funktionieren (Unterseite unserer HP ist ein laufendes Experimen)